
In regelmäßigen Abständen überrascht uns (nicht wirklich) Instagram mit neuen Absurditäten uns länger in der App verweilen zu lassen um so, wer hätte das gedacht, mehr Umsätze zu generieren. Die einstige so inspirierende, klar und übersichtliche kostenlose App, will nämlich an unser kostbarstes Gut. Unsere Zeit. Keine wirkliche Neuigkeit, die ich hier verkünde. Nur die Art und Weise wie sie ihre Nutzer hier in Zugzwang bringt wird tatsächlich immer absurder. Ihr könnt mir nicht folgen? Kein Problem, ich lasse euch einfach mal an meinen Gedanken teilhaben und ein Urteil kann sich dann jeder selbst bilden…
Ich beginne bei Adam und Eva und lasse die Evolution mal im Schnelldurchlauf Revue passieren. Wer hier, auf meinem Blog, häufiger zu Gast ist, kennt meine Einstellungen zur Entwicklung von Instagram bereits. War die App, wie oben bereits erwähnt, einst eine hübsche, inspirierende Alternative zu der klassischen Zeitschrift, die ausschließlich aus Bildern bestand, wurde hier ganz unter dem Motto „ höher, schneller, weiter, besser“ im Laufe der Zeit versucht alle möglichen Sozialen Medien in einer App zu verbinden. Nach Bildern folgten Storys, Videos, IGTV, Reels und dann der Shop (fehlt nur noch Clubhouse, aber ich will den Teufel mal nicht an die Wand malen). Gefühlt wurde bei jeder Einführung eines neuen Tools auch die Werbetätigkeit vieler Nutzer um ein mehrfaches erhöht. Leider sank hier in meinen Augen aber der Mehrwert des „Otto Normal Verbrauchers“. Denn, alle jene die Instagram rein als Inspiration ansahen und auch keinen full-time Job an Zeit hier investieren wollen, bleiben auf der Strecke. Ich persönlich mag weder die Storys noch die Reels, noch nutze ich die Shopping Möglichkeit. Nun gut, das alles sind Angebote die man überspringen kann und somit auch nicht nutzen muss. Also bleiben wir mal bei dem was wir immer taten. Ein Like setzen und einen Kommentar verfassen um Anerkennung auszudrücken. Alleine hier stoßen wir zeitlich an bedenkliche Grenzen. Aber wir wollen schließlich höflich sein und unseren gegenüber für seine Mühen belohnen. Reichte das einst den Nutzern aus, und auch Instagram selbst schien befriedigt, so will die App heute noch mehr gefüttert werden.
Ran ans Ego
Posts, Reels, IGTVs die Empfehlungen aussprechen wie wir -der Nutzer- unsere Reichweite erhöhen, sichtbar werden, erlebten schon immer regen Zuspruch. Denn Instagram macht sich das natürliche Verlangen der Menschen nach Anerkennung zu nutzen. Positive Reaktionen, das Like, ein paar nette Worte, tja, wer hat das nicht gerne. Reichte am Anfang noch das Like aus, ein einfaches Herz, wurde hier die erste Daumenschraube angesetzt. Ein Kommentar war gewünscht, aber eben nicht irgendeiner. Wie oft hörten wir den Satz „Du musst mindestens drei Worte schreiben“. Und bitte alles einzeln getippt und nicht mit Copy Paste eingesetzt. Und nein, Emoji zählen nicht. Die Befeuerung unserer Follower begann, „lasst mir Liebe da, kommentiert mein Bild.“ die sinnbefreiten Fragen unter den Bildern nahmen ihren Lauf. „Wie gefällt Dir mein Outfit“. Äh? Ok… ich schau mir das an und Like wenn’s gefällt oder eben nicht, und sage mal guten Morgen denn Kritik ist auch fehl am Platze. Ich rede hier nicht von konstruktiver Kritik sondern der einfachen Tatsache, dass man eben nicht alles mögen kann. Meiner Meinung nach muss man da nicht schreiben „ich finde es gruselig“ sondern einfach mal Klappe halten. Übrigens muss man meiner Meinung nach hier auch nicht lügen, gefällt einem etwas nicht muss man da genauso wenig drunter schreiben „mein Gott du siehst fantastisch aus“. Ich sagte ja schon, Klappe halten ist manchmal wichtig. Ok, ich drehe mich gerade im Kreis und erzähle euch nur allgemein Bekanntes. Also kommen wir jetzt zu etwas was mich wirklich nervt. Das neue „Like“ das speichern eines Beitrags. Übrigens ist diese Form der Anerkennung und der möglichen Vergrößerung der Reichweite absolut NICHT neu, wurde aber wohl jetzt erst von findigen „wie trickse ich den Algorithmus aus Predigern entdeckt. Bereits vor drei Jahren war bekannt das ein Bild viral geht, wird es nur oft genug gespeichert. Da ein virales Bild „interessant“ für viele zu sein scheint wurde automatische die Reichweite erhöht und somit vermehren sich auf wundersame Weise Follower etc. Wie gesagt, das sind keine Neuigkeiten. Neu ist hingegen dass nun gefühlt jeder zweite Instagram Nutzer auf diesen Zug aufspringt und innig darum bitte seine Bilder doch mal bitte zu speichern.
Liken, Speichern, Kommentieren, Teilen ….
Da sitzt er nun, der tolle Influencer genauso wie der Otto-Normal- Verbraucher und richtet seinen emotionalen Appell an sein Follwerschaft „ wenn DU mich Supporten willst, dann like, teile, speichere meinen Beitrag und schreibe einen netten Kommentar“. Impliziert diese Aussage doch eindeutige: du willst mir nicht helfen, mich nicht unterstützen, gönnst es mir nicht, wen ich Selbiges nicht tue. Da stehen wir nur vor einem neuen Dilemma. Wer ist schon gern ein Kameraden Schwein…
Emotionale Erpressung
Ein wunderbares Handwerkszeug, diese emotionale Erpressung, die zwar sehr oft funktioniert, aber in gleichem Maßen in meinen Augen verwerflich ist. Das Menschen dieses (übrigens keiner würde es zugeben, alle würden sagen es ist ja kein Muss das zu tun, ungeachtet dessen, dass gerade jüngere sehr viel für Idol tun und auch der Ausweg ihnen in ihrer Idealisierung verborgen bleibt) Werkzeug nun in großer Breite verwenden zeigt, wie sehr sie schon unter dem Einfluss dieser App stehen. Wie ein Algorithmus und die Suche nach Anerkennung ihnen den Verstand vernebelt. Denn, hat denn schon mal jemand daran gedacht, wie es ist wenn man nicht in breiter Front das tut was die Macher von Instagram sich wünschen? Was würde wohl passieren wenn sich die breite Masse widersetzt? Man sollte nie vergessen, dass es Rechner sind die unsere Aktivitäten beurteilen, aufzeichnen und verwerten…
Love, Stefanie
Wieder sehr humorvoll und intelligent geschrieben liebe Stefanie Ich kann alles so unterschreiben ! Ich werde mich auf jeden Fall für Instagram nicht prostituieren, nur um ein paar Likes oder (Ghost)Follower mehr zi bekommen… da ich weder Influencer bin noch Kooperationen suche, ist das Gott sei Dank auch nicht nötig Liebe Grüße !
Autor
Hi Oliver,
den von dir gewählten Begriff der Prostitution habe ich mir heute verkniffen, ich kann ja auch mal nett sein 😉 , aber du hast schon recht … es kommt dem auch in meinen Augen gleich. Es freut mich also dass wir auf einer Welle schwimmen was instagram und co anbelangt … überflüssig
Liebe Grüße
Stefanie
Du hast sooo Recht!
Ich hab genau wegen diesen Ansagen fast alle Großblogger entfolgt! Es nervt wenn jemand ständig Anerkennung will aber nicht mal fähig ist die Kommentare unter dem eigenen Post zu lesen geschweige denn Fragen zu beantworten! Keine Zeit? Klar hab ich auch nicht! Aber dann haue ich auch nicht ständig (mindestens 4x täglich)Fotos raus! Wenn ich mit einem Post schon völlig überfordert bin lass ich das!
Insta ist was für nebenbei und nicht Sinn des Lebens!
Außerdem hab ich nicht das Gefühl das sich durch die ganze Aktion irgendwas ändert! Wenn ich all das tun würde könnte ich mir am Tag maximal 3 Fotos anschauen…
Geld verdienen bei Insta nur die ganz großen und wie die arbeiten weiß mittlerweile jeder! Ich mag keinen Müll mehr kaufen! Ich bin meinem hart erarbeiteten Geld nicht böse!
Diese gefilterte und todbearbeitete Scheinwelt wird immer absurder! Hast Du schön formuliert 😉
Ich poste was ich möchte und verlinke Menschen/Shops die ich mag! #itsmylife
Wer mit der nicht rosagefärbten Realität nicht so gut klar kommt ….ja was soll ich sagen?
Du bist wichtig auf Insta und mit Deinem Blog!!!
Mach weiter so!
Autor
Liebe Elke,
Dunstest doch im fordern sind die meisten großzügiger als im geben…
Umarmung
Stefanie
Klasse auf den Punkt gebracht. Ich verweigere nicht, doch speichere mal einen Look als Inspiration und nicht um jemanden zu supporten , das mache ich gerne auf meine Art und Weise. Oft sind es gerade diese Blogger, die selbst einen Beitrag nicht lesen und dann irgendeinen Kommentar hinterlassen.
Ich weiß, dass vielen die Anzahl der Followers wichtiger ist, als die Menschen die hinter einem Like oder Kommentar stehen.
Das ewige Jammern um Reichweite und gesehen werden ist enorm geworden, da wische ich weiter und höre nicht mehr hin.
Mich hat nicht der Verlust der Zahl 1000 geärgert, sondern das mich Insta für Ehrlichkeit abgestraft hat und mir reale Freunde gelöscht hat. Lustig waren die Kommentare zu meinem Post, von denen die um Reichweite flehen, dass eine Zahl doch nicht wichtig sei.
Aus dem Herzen gesprochen liebe Stefanie! Danke!
Liebe Grüße Evelin
Autor
Hi Evelin,
Wie haben ja schon gesprochen und du hast recht, weiter wischen und übersehen ist hier das beste um nerven zu schonen.
Liebe Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie,
du weißt, ich liebe deinen Blog und ich bin so dankbar für dich! Und wenn ich das alles so lese… noch mehr!!!!
Und… wenn ich das lese… ist es nicht tragisch, dass du das überhaupt thematisieren musst?
Da bin ich doch wieder froh, Otto-Normal zu sein und nicht von dem hier leben zu müssen…!
Dieses ewige rumgejammere um Reichweite, aber auch nicht mal dankbar sein für die kleinen Accounts, die den großen ja ausmachen… tztztz… da kann ich getrost weiter“wischen“ und nach Inspiration schauen…
Ich freu mich über ein ehrlich gemeintes Like.
Danke für DICH!!!
Autor
Hallo Bettina,
Ja, selbst fordern sie von dir einen fulltime Job aber investieren keine Sekunde in ein Herz an deinen Kommentar. Es ist einfach schade. Generell erwarte ich aber auch keine Antwort gerade von den großen, umso überraschteres man wenn doch mal jemand antwortet.
Dir ein herzliches Dankeschön für deine lieben Worte, sowas motiviert ja schon
Liebe Grüße
Stefanie
Da hast du völlig Recht…hab neulich eine Story dazu gemacht!!!
Was soll das ewige speichern..nicht jeden Tag posten und und und..
Geht es nur noch um Reichweite???
Es soll doch einfach Spaß machen und inspirieren…ich vermisse da Insta zu meiner Anfangszeit..hach..
Das mit der Reichweite ist natürlich so eine Sache…es wird bei vielen Firmen darauf geguckt, ich winke mittlerweile ab denn erstens kann jeder Like und Follower gekauft werden und was nützt das letztendlich.
Ich mache mein Ding so wie es mir Spaß macht und dann schauen wir Mal…ich habe ja auch ein tolles Leben ausserhalb
Autor
Hallo Annette,
ja, ich hatte es gesehen … auf die Vorgaben bzügl Posts und # bin ich hier gar nicht eingegangen … aber du hast schon recht, es ist nicht mehr wie es war und ich denke nicht dass wir dahin zurück kommen… leider.
Liebe Grüße
Stefanie
Super geschrieben und auf den Punkt gebracht
Autor
Danke dir liebe Ursula <3
Hallo Stefanie,
Ich wischte nun einfach weiter… Dauerwerbesendungen ignoriere ich weitestgehend und zu posten habe ich auch keine Lust mehr jeden Tag.
Die Inspiration von früher erhalte ich nur noch von einigen wenigen wie Dir.
Ich mache mein Ding und fertig ❤️.
Wieder absolut treffend und super geschrieben!
Ich drücke Dich
Britta
Autor
Hi Britta,
Ja, weiter wischen ist die beste Lösung aber ab und an kommt man aus dem wischen gar nicht mehr raus, was ich schade finde. Und, es ist gut dass du dein Ding einfach durch ziehst, das mache ich ja auch, anders geht es nicht wenn man bei sich bleiben mag
Liebe Grüße
Stefanie