
In meinem heutigen Beitrag geht es darum, warum ich mich nach Büchern sehne, mir meine Bibliothek fehlt. Ich mich einfach meinen Büchern widmen möchte, nichts hören und sehen, in fiktive Welten fliehen. Welten die unterschiedlicher nicht sein können.
Schon immer gab es Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich komplett in den Rückzug begab. In den letzten Jahren wurde das Bedürfnis nach absoluter Ruhe noch gravierender als in der Vergangenheit. Fast kann man die Uhr mittlerweile danach stellen. So ist es die Zeit ab November bis Anfang Januar und dann dicht gefolgt die Zeit, in der die ersten Sonnenstrahlen einen kommenden Frühling vermuten lassen. Ich brauche dann nicht mehr als ein gutes Buch, einen stillen Platz in der Sonne, um einzutauchen in die Welt meiner Bücher, um glücklich zu sein.
Warum diese Flucht? Das Leben wie ein Eremit? Das fragte ich mich sehr oft, und komme dabei nur zu einem Schluss, es ist der Überdruss. Das Fliehen vor den ewigen Entertainment, den nicht abreißenden Fluss an Bildern und Informationen. Beschäftige ich mich Tag ein Tag aus gerade mit diesen, so werde ich plötzlich satt. Die Inspiration aus vielen kommt dann völlig zum erliegen. Einer Reizüberflutung kommt das gleich. Und sehe ich zu viel von diesem und jenen versiegen die Worte und eine Langeweile macht sich breit. Keine Langeweile im herkömmlichen Sinne, von mich selbst langweilen, sondern vielmehr die Langeweile des gesehenen, gehörtem. Mich langweilen plötzlich Themen die ich sonst mit großem Interesse verfolge, es spricht mich nicht an. Die Kommunikation kommt völlig zum erliegen, sie interessiert mich nicht. Alles was ich noch suche ist der Weg in meinem Welten. Meine Bücher. Da gehe ich auf, in der Fantasie stehe ich als Zuschauer daneben, mitten im Zentrum des Geschehens, bilde Allianzen mit den Protagonisten, habe Angst mit dem verletzlichen Kind oder bin mutig mit dem Helden, ermittle und überlege, flüchte und suche, schlüpfe rein in ein anderes Leben. Nehme an, die neue Rolle, fiebere mit. Werde zum Mörder oder Psychologen, zum Mann, zur Frau, zum Kind. Lebe in fernen Ländern oder in der nächsten Stadt, entdecke neue Wege. Rieche, fühle, schmecke völlig fremdes, rein in meiner Fantasie.
Die Sehnsucht nach meinen Büchern, nach dem lesen, tatsächlich brauche ich wenig zum Leben was mich glücklicher macht. Ich kann, für viele unbegreiflich, über Wochen, Monate nichts anderes tun als in der Sonne sitzen und lesen, ein Buch nach dem anderen. Eine Bibliothek für mich kann nicht groß genug sein, sie ist mein persönlicher Lieblingsort. Angereichert von unsäglichen Schätzen, all die Bücher die sich da reihen. Von Wahrheit, wissenswerten und Fiktion.
Meine Bibliothek ist bestückt mit spannender Literatur, klar, nicht nur, aber meine Obsession zu Psycho-Thriller und Nervenkitzel pur hat ihren Ursprung schon in Teenager Tagen. So sammelte ich alles was ich in die Hände bekam, vielleicht weil ich so behütet aufgewachsen bin. Fernab von all diesen bösen Welten, die sich da zischen den Seiten meiner Bücher verbergen.
Ich vermisse meine Bücher, die ich über Jahre gehütet habe, und aus Platzmangel einlagern musste. Der Gedanke an meine Schätze, wie sie da traurig in zig Kisten verstaut, ungesehen darauf warten wieder gelesen zu werden. Betrachtet werden, eine Seite umgeblättert, mit großer Achtung, ihren Geruch den sie verströmen, das Gewicht in meiner Hand. Sie sind mein Seelenbalsam wie für andere eine wärmendes Lächeln. Der Platzmangel, der ist schuld, dass sie ein tristes Leben führen. Auch kein Download aufs iPad, die platzsparende Alternative um lesen zu können, ersetzt sie mir, meine geliebten Bücher aus Papier.
Nie könnte ich mich von ihnen trennen, meinem Lebenselixier. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen, meine Bücher die ich so sehr liebe. Mehr als einen Menschen und ein Gespräch. Zu Zeiten wie in diesen brauche ich sie um so mehr, rein um mich nicht zu verlieren im Überfluss der täglichen Reizüberflutung durch sozial Media und Co. Sie lassen mich zur Ruhe kommen, erwarten keine Antworten und keine Fragen. Sie nehmen mich an die Hand, entführen mich in fantastische Welten und lassen mich doch so wie ich bin.
Wie eine Abhängige auf Drogenentzug versuche ich mich mit Ersatzstoff zu versorgen, der virtuellen Bibliothek, aber sie reicht schon lange nicht mehr, meine Bücher, sie müssen hier her. Ich will sie spüren können und sehen, jeden Tag. Nach ihnen greifen, wann immer mir danach ist. Sie hundert mal lesen wenn der Sinn danach steht. Sie in meiner Nähe wissen wie einen liebevollen Mann. Eine Lösung muss her.
Da denke ich und plane, wie gestalte ich die neue Heimat für meine Bibliothek, war es früher so einfach, weil beim Entwurf der Wohnung bedacht, stehe ich nun vor echten Problemen. Zu hoch einmal um die ganze Wohnung rund herum, mein Gott es sind zu viele, und wie komme ich da nun ran? Ein Container auf Rollen, eine transportable Bücherwand, das wäre die Lösung. Eventuell, wenn meine handwerkliche Begabung neben dem praktischen es zulassen würde. Woher bekomme ich das Werkzeug und das Material? Wie transportiere ich das? Alles ungeklärte Fragen. Also muss es doch das Regal angebracht, einmal um die Wohnung sein. Vielleicht kann ich mir irgendwo eine Leiter leihen. Und irgendjemand muss sich auch schnell erbarmen und mit mir ins Lager fahren. Um sie alle zu retten vor einem einsamen Tod, denn sie dort fristen in ihren Kisten, meine Schätze, mein große Liebe. Sie verdienen es wieder gesehen zu werden in ihrem ganzen Glanz, meine Bücher, mein Stolz.
Ich vermisse sie so sehr, meine Bibliothek. Will da einfach nur sitzen, in der Sonne mit der Brille auf der Nase und einem Buch in der Hand, lesen und schweigen. Ohne ein gesprochenes Wort, lass mich fliehen…
Love, Stefanie
Ich kann das gut nachvollziehen, niemals würde ich auf meine Bücher verzichten. Und ich kann auch nicht verstehen das es Menschen gibt die ihre Bücher entsorgen. Mich stört auch nicht wenn Menschen behaupten das sind Staubfänger. NA UND…Ich liebe meine Bücher…Rosy
Autor
Hi Mami,
Auf deine Bibliothek bin ich auch echt neidisch, und von irgendwem muss ich ja auch die Liebe zum Buch geerbt haben
Küsschen Stefanie
Ich bin gerade in deine Welt eingetaucht und hab deine Sehnsucht nach deinen Büchern regelrecht spüren können. Wollte ich könnte zaubern und sie Dir so in die Wohnung platzieren wie Du es erträumst.
Wie fühle ich mit Dir, denn es gibt nichts Schöneres als abzutauchen in die Welt der Bücher mit ihren aller Möglichkeiten, sich in einen Traum der wirklich scheint hineinzulesen.
Genieße diese Zeit und ich verstehe Dich mehr als Du glaubst. Bin gerade in dieser Phase angelangt und durchlese die Nacht.
Umärmelung und liebe Grüße
Evelin
Hallo, ich schließe mich hier an.
Ich kann das so nachfühlen und verstehen.
Liebe Grüße
Elke
Hallo, ich schließe mich hier an.
Ich kann das so nachfühlen und verstehen.
Liebe Grüße
Elke
Autor
Vielen lieben Dank Liebes
Autor
Hallo Evelin,
mir fehlen gerade die Worte, also sag ich mal Dankeschön, du hast mich sehr berührt
Liebe Grüße
Stefanie
Hallo Stefanie,
auch ich weiß genau was Du meinst ❤️ das hast Du so unglaublich schön geschrieben . Auch wenn meine Bücher digital sind und ich niemals ein Buch 2x lesen würde.
Es warten einfach zu viele Bücher auf mich die gelesen werden wollen, zu viele Schätze die entdeckt werden müssen .
LG
Britta
Autor
Hallo Britta,
da ich seit meiner Jugend Bücher sammele mag ich so manches Exemplar tatsächlich ein zweites Mal lesen weil es in Vergessenheit geraten ist. Aber generell hast du schon recht … es gibt unendlich viele noch zu entdecken.
Liebe Grüße und Dankeschön
Stefanie
Oh ja ich fühle mit dir. Es ist schön ein Buch in den händen zu halten. Leider musste auch ich beim letzten Umzug auf das große Bücherregal verzichten. Somit ist meine Sammlung klein und fein. Und ich freue mich wie du im Sommer bis spät draußen zu sitzen und in andere Welten abzutauchen.
Ganz liebe Grüße Manuela
Autor
Hallo Manuela,
ja, kann es was schöneres geben? Ich genieße es auch und hoffe auf viele sonnige, warme Tage!
Ganz liebe Grüße
Stefanie