eine Geschichte von Gastautorin Evelin Wakri

Ich hätte da mal so einen Wunsch! Diesen habe ich dem allerliebsten Mitbewohner kundgetan und der meinte mit Augenrollen: „Wünsche Dir das mal vom Christkind oder Weihnachtsmann!“ Nun hab ich ein Problem, eigentlich ein riesengroßes sogar. Ans Christkind glaube ich seit der 2. Klasse Volksschule nicht mehr, denn da habe ich festgestellt, dass das Christkind nicht lesen kann und Wünsche nur so lala erfüllt. Hat es mir doch anstatt einer wunderschönen, schlanken, blonden Barbie, eine plumpe dicke große Sprechpuppe im Dirndlkleid gebracht. Was interessierte mich, dass dieses Unding zu mir „Mama“ sagte. Also Wunsch ans Christkind vorerst mal abgehackt. Doch jetzt kommt es, denn eigentlich gibt es bei uns nur das Christkind und der Weihnachtsmann ist ein Einwanderer, der der Post mit seinem Schlitten Konkurrenz macht und trotz seiner vielen Gehilfen, also den Elfen und dem Wichteln, nicht immer pünktlich durch den Kamin die Geschenke abwirft. Ach ja! Ich habe gar keinen Kamin und wie soll nun ein Weihnachtsmann mir mein Geschenk zustellen? Ich seh ihn, mit seinem güldenen Rentierschlitten auf unserem Dach, hoch oben, landen, schnaufend, mit meinem Wunsch über der Schulter, vor dem winzigen Schornstein stehen, wie ein dickes Fragezeichen und fragt sich, wo und wie er das rote schwere Ding loswerden kann.
Ich fürchte, mein Wunsch wird am Papier stehen bleiben, denn wer bringt mir schon einen persönlichen Red Carpet fürs Vorzimmer? Klar jetzt hör ich schon aus allen Ecken rufen und sehe die halbe Welt sich an den Kopf greifen, was soviel heißen mag: „Ist sie jetzt schon ganz verrückt oder so von sich eingenommen?“ Nein gar nicht. Bin ich doch eigentlich ein Teppichverweigerer, ich mag Böden, ob Holz oder Stein, wie sie sind. Der gute Mann dagegen, schleppt gerne immer wieder so einen Perser daher, Gott sei Dank gibt es die inzwischen auch im modernen Style. Komischerweise fliegen die meistens, wie von Geisterhand, von selbst in den Keller. Aber mit einem roten laaangen Läufer (kein Mann der seine Laufrunden dreht, aber vielleicht fasse ich den als Plan B Wunsch ins Auge) könnte ich mich schon anfreunden.
Immerhin könnte man den roten Läufer, bei Bedarf als Red Carpet für den Bleib-zu-Hause-Award Zweck entfremden. Denn dieses Jahr müssen wir uns selbst mit einem Preis belohnen, dass wir uns zu Hause, im Homeoffice während des Lockdowns, Style und Anziehtechnisch nicht gehen ließen.
Während ich so vor mich hin träume, ist es zu spät, den Brief ans Christkind oder Santa zu schicken, den die Postkutschen sind abgefahren und voll mit Wünschen an die zwei.
Jetzt gibt auch noch der Mitbewohner ganz intelligente Tipps wie: Einen Wunschzettel aufs Fensterbrett legen, den kommen dann die Engel holen. Na alter Schwede, das habe ich schon im Kleinkindalter meiner Großmutter nicht geglaubt. Guter Mitbewohner jetzt bist Du dran, schreib mal ans Christkind oder den Weihnachtsmann und lassen wir uns überraschen, was am 24.12. durch den Kamin geflogen kommt?! Nur so als Plan C: ich hab da mal in einem Schmuckgeschäft ein schönes Ringlein gesehen, die liefern jetzt auch nach Hause!!!
☺️☺️☺️Super geschrieben .
Ich muss ehrlich gestehen das der Weihnachtsmann (bei uns kam der schon immer, ist einfach kompetenter als das Christkind) mit der Zeit extrem geschwächelt hat .
Als ich noch jung und knackig war, so Anfang 20, hat er sich mehr Mühe gegeben .
Ich habe dann beschlossen mich nicht einfach damit abzufinden das der alte Mann faul und träge geworden ist , sondern den Entschluss gefasst meine Wunschliste einfach auf das ganze Jahr auszudehnen . Die schaffe ich dann auch selbst abzuarbeiten .
Ich wünsche Euch einen wunderschönen ersten Advent
L.G
Britta
Liebe Britta,
bei uns kam ja nur das Christkind und da es in meiner Familie viele Tanten als Helferleins hatte, war es einfacher meine kleinen Wünsche zu erfüllen. Bis auf das eine Mal. Ich weiß nicht mehr ab wann, aus dem Christkind der Weihnachtsmann wurde, denke wohl mit dem Umzug zum Mitbewohner. Inzwischen ist meine Wunschliste ziemlich klein, da auch bei mir unterm Jahr, gewisse Träume selbst gekauft werden und bei uns Weihnachten und schenken nicht mehr so große Prioritäten hat, als wie noch alle Familienmitglieder zusammen kamen.
Vielen lieben Dank für Deine lieben Zeilen und eine wunderbare Adventszeit
Evelin
So schön geschrieben ✨.
So Vieles ist dieses Jahr einfach nicht in Erfüllung gegangen obwohl ich mmer gedacht habe, 2020 wir ein sensationell tolles Jahr…. Jetzt ist es das Jahr der Dankbarkeit für das was man hat geworden. Trotzdem freue ich mich auf Geschenke und schenke von Herzen…. Also gegen so ein kleines Ringlein wäre ich auch nicht abgeneigt…. Warten wir ab, was das Christkind bringt. Ich freue mich
Liebe Sybille,
so habe ich auch gedacht, 2020 das ist mein Jahr. Jetzt bin ich auch dankbar, dass es bald zu Ende geht und es all meinen Lieben bis jetzt soweit gut geht. Bin eher der Typ der Geschenke macht, aber bleibe positiv, das sich so manches erledigt und doch etwas Glitzer durch den Kamin rauscht. Dann schau ma mal, ob zu Weihnachten was glitzerndes Rundes durch den Kamin rauscht….
Bleib gesund und danke fürs vorbeischauen.
Liebe Grüße
Evelin
Liebe Evelin, bei mir war es das Christkind und es hat mich lange beeindruckt. Denn mrin Papa hat die Wohnzimmertüre zugesperrt und mit dem Fotoapparat durchs Schlüsselloch geblitzt… jahrelang war ich geblendet
Du schreibst so schön, tolle Idee bei Stefanie
Euch beiden liebe Grüße ❤️❤️
Ela
Liebe Ela,
Mein Papa ist im finsteren Zimmer mit einer Kerze umhergewandert und hat von beim Fenster weiße Federn verteilt, damit ich denke das Christkind ist durchs Fenster gekommen……
Danke Dir für Dein liebes Feedback, freue mich sehr darüber und bin Stefanie dankbar für diese tolle Möglichkeit.
Ganz liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
Evelin
Liebe Evelin,
ein wirklich bezaubernden Text hast du da geschrieben. Allein dafür hast du es verdient, über einen roten Teppich zu laufen.
Wenn bei euch der Weihnachtsmann mit der Post zu vergleiche ist, lieferte er vielleicht doch noch pünktlich. Kann zwar sein, dass das Paket beschädigt ist oder einfach vor die Tür geknallt wird. 😉
Ich schicke die und Stefanie ganz liebe Grüße, Cla
Liebe Cla,
so ein schönes Kompliment hört man gerne, dafür vielen Dank und ich werde sofort berichten, wenn ein roter Läufer hier im Hause eintreffen sollte und wie der Überbringer ausgesehen hat Natürlich folgen sofort Fotos….
Von Stefanie und mir herzliche Grüße zurück und eine schöne Adventszeit
Evelin
GENIAL geschrieben!!
Danke dafür
Autor
Hallo Bettina,
Ich sage mal für Evelin danke, ab heute bin ich wieder hier … drück dich
Stefanie
Vielen lieben herzlichen Dank liebe Bella
Evelin
Guten Morgen, ein bisschen verspätet beim lesen.
Bei uns kam immer das Christkind klappte immer ganz gut.
Jetzt unterstütze ich es mit eigenen Wunschzetteln und Lieferungen dann hat es mehr Zeit für die Kinder und dieses Jahr ist es eh ein Geschenk wenn man gesund bleibt
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
entschuldige für die späte Antwort. Bei mir kam auch das Christkind und nur das. Den Weihnachtsmann kannten wir überhaupt nicht.
Gesundheit ist dieses Jahr wirklich auf der Wunschliste ganz oben und meinen Ersatzwunsch von Glitzer dürfte morgen Früh Herr Nikolaus erfüllen. Eigentlich machen wir uns an Weihnachten keine Geschenke mehr, wir genießen sonst mit meiner gemütliche Feiertage, bei uns oder in meiner alten Heimat. Ist dieses Jahr auch abgehackt, also wird es ganz kuschelig hier bei uns.
Vielen lieben Dank fürs noch vorbeischauen und bleib gesund.
Liebe Grüße Evelin