
Ich hatte euch ja versprochen wieder ein bisschen aktiver hier auf meinem Blog zu werden. Und da es ja auch mal kritisch zugehen soll habe ich mich heute für das Bild der Männlein und Weiblein und der ganzen anderen Dinge die gerade gesellschaftlich die Gemüter erhitzen gewidmet. Einerseits weil die bitte kam diese Themen mal anzureissen und anderer seits auch weil mir letztlich in der Bahn beim durch scrollen auf Facebook einige Artikel aufgefallen sind die irgendwie nicht zu dem ganzen was propagiert wird passt. Denn unser altbekanntes Rollenbild von Männlein und Weiblein scheint ja gerade zu aus der Zeit gefallen zu sein. Genauso wie die Geschlechter Frage schlechthin. Ich erinnere nur an die Aussage „Gebärende Person“. Man kann davon halten was man will, meines ist der ganze Zirkus nicht.
Aber wie immer fange ich mal von vorne an, damit ihr überhaupt eine Chance habt meinen Gedanken zu folgen (selbst ich steige bei dem Wirrwarr da ab und an nicht mehr durch weil ich von a nach z hüpfe um dann weiter bei b weiter zu machen. Also der Reihe nach.
Ich persönlich habe eine eher konservative Vorstellung dessen, was ich standardisiert als Familie bezeichnen würde. Sicherlich gibt es da Ausnahmen, aber für mich besteht eine „Familie“ traditionell aus Männlein, Weiblein und Kinderlein. Opa Oma, Brüderlein, Schwesterlein etc. Wie gesagt, ich bin mir durchaus bewusst ,dass es hier auch andere Formen gibt und möchte das weder verurteilen noch angreifen. Es gibt Menschen die ihre Freunde als Familie sehen und auch gleichgeschlechtliche Paare und Kinder die zwei Mamas oder Papas haben. Das ganze ist so völlig legitim. Entspricht aber eben nicht meinem persönlichem Familienbild. Da ich also andere nicht angreife, möchte ich dafür auch nicht angegriffen werden. Leben und Leben lassen. Leider sieht es heute ganz anders aus. Gendert man nicht oder steht zu seiner Einstellung gilt man gerne als jemand aus der Steinzeit, ein dummer Hinterwäldler und eben unmodern. Und das ist es was mich daran so ärgert. Denn ich bevormunde niemanden wie er zu leben hat, also lasst mich bitte auch so leben wie ich es für mich entschieden habe. Und ja, ich empfinde den Gedanken eine Frauensauna zu besuchen und neben mir sitzt jemand mit männlichen Genitalien als extrem unangenehm. An dieser Stelle muss ich festhalten, dass ich generell nur gezwungener Maßen in eine gemischte Sauna gehen würde (und sowieso nur unter Begleitschutz) weil ich es widerlich finde vom anderen Geschlecht angegafft zu werden. Und ich mag auch keine baumelnden fremden Genitalien an mir vorbei laufen sehen. Ich zeihe mich nicht mal vor einer Freundin mit allem drum und dran um. Da bin ich super Klemmi, auch wenn man mir das wohl so nicht zugetraut hätte. Also, hier geht es aber weniger um das Gendern oder die Frage wieviele Geschlechter es denn nun gibt, sondern viel mehr darum was uns nahe gelegt wird doch zu tun um anderen nicht auf den Schlips zu treten, und was dann aber dennoch täglich massenhaft in diversen Zeitungen an Artikeln erscheint.
Erste Hilfe Kurs für Frauen
Ich nenne es mal die erste Hilfe Kurse für Frauen, denn diese mehr als absurden Texte, meist gekennzeichnet durch Slide Bildchen beziehen sich zu 90% darauf wie wir Frauen den Herren der Schöpfung gefallen. Wie wir uns zu kleiden haben, wie wir uns zu verhalten haben, was sie sexy finden und was völlig abstossend. Ach ja, weil wir alle (ich rede von den Personen denen die Natur ermöglicht ein Kind zu gebähren) dumm wie ein Eimer sind wird uns da auch immer noch gesagt welches Verhalten der männlichen Schöpfung wir wie zu interpretieren haben. Wenn er dich küsst und immer wieder berührt, dann steht er auf Dich, OMG das hätte ich jetzt nicht gedacht! Und in wie weit? Bis zum nächsten Bett oder Rücksitzbank im Auto? Ich kann das ganze echt nicht mehr hören. Und das obwohl ich eine konservative Einstellung habe. Was aber nicht gleichgesetzt ist mit er ist der Held und sie das Dummchen. Und auch nicht, dass sie sich zwei Beine ausreissen muss um ihrem Herrn und Gebieter ja alles recht zu machen. Alleine an solchen Artikeln sieht man wie weit weg wir von Gleichberechtigung und auch von dem sind was sich Dritte wieder Wünschen.
Wenn ich erst einmal auf solche Dinge stoße und mir dazu eine Meinung bilden möchte ob ich nun über reagiere, das ganze etwas zu eng sehe, oder meine Gedanken gar nicht so abwegig sind, ziehe ich es vor das Gespräch mit Freunden und Bekannten zu suchen und lustig drauf los zu diskutieren. Lustig ist wie weit oft die Vorstellung dessen, was wir meinen worauf der andere steht an der Realität vorbei schiesst. Aber, Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich.
Was aber definitiv herauskam in den ganzen Gesprächen ist, wir Frauen machen uns dann doch mehr Gedanken als die Männerwelt und es ist sehr deutlich, dass die Emanzipation noch lange nicht abgeschlossen ist. Wobei ich hier befürworten würde, dass wir Frauen anfangen uns einfach weniger Gedanken zu machen anstelle demnächst auch noch einen Haufen hysterischer Männer um mich herum zu haben, wenn sie ein passendes Objekt der Begierde ins Auge gefasst haben.
Ich persönlich würde mich sehr darüber freuen wenn Gleichberechtigung keine Ausschlusstechnik verwenden würde. Nur weil ich mir wünsche, dass meine Arbeit genauso akzeptiert und entlohnt wird, wie die meines männlichen Kollegen heisst es ja nicht, dass ich meine Möbel alleine aufbaue während der Mann die Gechirrspülmaschine einräumt. Warum versucht man hier an diesen Stellen mit der Brechstange durch zu gehen? Ich möchte einfach in gewissen Dingen Frau sein dürfen ohne dass meine Kompetenz in anderen Bereichen dadurch automatisch in Frage gestellt wird. Und warum soll ein Typ auf einmal nicht mehr den Knigge anwenden nur weil es wie aus der Zeit gefallen erscheint? Wie gesagt, gerade weil die Herren der Schöpfung sowieso ja eigentlich noch das Zepter in der Hand schwingen. Wobei das meiner Ansicht nach doch eher die äußere Wahrnehmung und im Business zu finden ist, denn meist hat die Frau zu Hause die Hosen an. Nachweislich ist es aber eine Tatsache, dass man als Frau, gerade im Job, immer doppelt soviel Leistung erbringen muss um die nötige Akzeptanz zu bekommen. Da spreche ich aus Erfahrung. Oft treffe ich erst einmal auf Zweifler und man traut mir etwas nicht zu, werde im Gegensatz zu meinen männliche Team Kollegen nicht ernst genommen oder, was am meisten passiert, man denkt jemand anderes sei der Chef. Ich kann nicht mehr zählen wie oft ich schon gefragt wurde für wen ich arbeite, für welche Firma, wer da der Boss sei. Gerade in Anbetracht dessen, dass ich tatsächlich die einzige Frau in unserem Team bin geht mir das ab und an mal gehörig auf den Senkel. Ich verstehe auch nicht warum man sich da als Frau immer rechtfertigen soll was bei einem Mann sofort hin genommen wird. Dieses ewige in Frage stellen liess mich tatsächlich letztlich mal den Satz sagen „warum bin ich nicht einfach als Mann geboren?“. Nun ja, nach den Plänen unsrer Regierung könnte ich mich ja jetzt im Ausweis dazu machen lassen, aber nein, soweit geht es dann doch noch nicht. Ich bin vielleicht nicht das was man die Weiblichkeit in Person nennt, alles andere als ein kleines süsses Mädchen, aber Frau. Und die bin ich gerne.
Und eben als diese wünsche ich mir gesehen zu werden ohne es mit Schwäche oder veraltetem Gedankengut zu assoziieren. Ich möchte nicht jeden Tag besondere Stärke ausstrahlen müssen, ich möchte auch mal schwach sein dürfen. Ich möchte auch nicht immer super cool sein müssen, ich möchte Emotionen zeigen dürfen, mal explodieren, oder schreien, weinen oder betroffen sein. Ich möchte nicht um Respekt kämpfen müssen nur weil ich mal Bein zeige. Und genauso möchte ich frei wählen dürfen ob ich nun einen „echten Kerl“ an den ich mich mal anlehnen kann oder das Weichei zu Hause in meinem Bett haben möchte. Und dabei möchte ich auch wählen dürfen ob ich mich dafür in Reizwäsche schmeisse oder Schiesser Doppelripp bevorzuge (ich spreche von meiner Kleidung, nicht dass hier jemand auf schräge Gedanken kommt) Denn es geht niemanden etwas an. Und mal ehrlich, es ändert auch nichts an einer Person ob ich nun im Minikleid oder Springerstiefeln um die Ecke komme. Und ich möchte mich nicht verbiegen.
Warum sollte ich mich verdrehen, ins Auto steigen, hunderte Kilometer fahren um mich mit einem Schwarm zu treffen (sowas erwarten Männer tatsächlich von Frauen) nur um dann gesagt zu bekommen ich habe keine Zeit. Nicht mir passiert, aber einer Freundin. Und da wird bei uns Mädels dann schnell der Selbstzweifel gesät. Dabei wäre als erster Gedanke „was ein unhöflicher Typ, Ausschlusswahre“ doch viel angebrachter, oder? Warum steigt eine Frau in der heutigen Zeit sowieso ins Auto? Da waren mir wirklich die früheren Jahre lieber. Da lag es an ihm ihr den Hof zu machen, wozu auch die Strapazen eine Reise auf sich zu nehmen gehörten.
Was ich damit sagen möchte, Gleichberechtigung ist richtig und wichtig, aber man muss sie dennoch nicht übertreiben.
Love, Stefanie
Hallo Stefanie,
mir sind Familienmodelle generell egal. Jeder wie er will mag und möchte..
Ich weiß… hört sich jetzt doof an, aber ich fand die Männer früher besser als die heutigen Jungs.
Zu „Unmännlich“ heute einfach …,ich glaube ich bin auch konservativ ☺️.
Bei mir war es immer so, das mich jeder Mann als“ Süß“
eingestuft hat… rein von der Optik her schon.
In meinem Beruf, ich habe in einer Firma gearbeitet die für die Autoindustrie Kunststoffteile angefertigt hat, im Quallitätsmanagement.. das war oft nicht so einfach. Es war eine Firma in der die Männer dominierten , und denen musste ich sagen wo es lang geht .Oft sehr, sehr anstrengend…
Autor
Liebe Britta,
Na da sind wir ja dicht beieinander, wie jemand lebt ist mir letztendlich auch egal, auch was er sie es als Familie sieht, ich mag nur nicht wegen dem was ich als Familie ansehe angegriffen werde. Ich greife auch nicht an. Was Männer anbelangt hast du tatsächlich die besseren Worte gefunden, genau das ist es was ich meinte … aber du hast recht, es ist eine sehr konservative, oder wie andere behaupten würden veraltete Sichtweise. Aber gerade was das anbelangt komme ich gerne aus dem gestern
Ganz liebe Grüße nach Spanien, sende mal bitte ein bisschen Sonne und Wärme rüber,
Stefanie
Ps. als Süße galt ich, dem Himmel sei dank, nie … wenn ich ein hasse ist es wenn ich Süsse genannt werde
Guten Morgen Stefanie,
Du hast absolut Recht. Jeder darf seine Meinung sagen und sich auch äußern . Genau darauf legen Queere Menschen doch so viel Wert. Dann müssen sie auch konservative Ansichten und Meinungen akzeptieren.
Damit wird niemandem weh getan, und es heißt ja nicht das man andere Lebensweisen nicht akzeptiert ❤️.
Ich war immer die Süße . Wenn die wüssten .
Hab einen schönen Tag
Autor
Genau so sehe ich es wie gesagt auch. Die auch einen schönen Tag Liebes