
Momentan bin ich noch mehr hin- und hergerissen was Instagram betrifft als sonst. Generell sieht es momentan bei mir so aus, dass ich an den sozialen Medien keinen wirklichen Spaß habe. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren. Zum einen spielen soziale Medien eine gewisse Rolle in meinem Job. Um halbwegs auf dem laufenden zu bleiben in der Welt der Stars und Sternchen bleibt einem kaum eine Alternative als sich regelmässig ihre Posts und Storys bei Instagram und Co. einzuverleiben. Ich sehe das als Pflichtprogramm mit wenig Emotion. Es ist so als schaue sich ein Brocker die morgendlichen Aktienkurse an. Auf der anderen Seite aber empfand ich Instagram und Co. auch mal als echte Bereicherung. Ich fand dort Inspiration, Ideen für neue Themenfelder über die es sich lohnte mal einen Beitrag zu verfassen. Austausch mit einer gut funktionierenden Kommunitie. Lang, lang ist das her. Nun kann ich mich nicht aus schon erwähnten beruflichen Gründen komplett verabschieden, aber mir fällt es immer schwerer, gerade Instagram, etwas schönes abzugewinnen. Denn, bin ich ehrlich, langweilt es mich immer mehr. Inspiration finde ich tatsächlich nur noch bei einer Handvoll wirklich ästhetisch aufgebauten Accounts. Diese Accounts entsprechen meist meinem persönlichem Stil, aber nicht immer. Teilweise sind sie sogar bunt und grell, was ja so gar nicht meinem eigenen Ich entspricht, und trotzdem macht es mir Freude dargebotenes zu betrachten. Andere Accounts sind wiederum ruhig und clean ohne viele Storys oder Reels, das sind mir die Liebsten. Sie sind für mich wie früher die Vogue. Und dennoch bemerke ich selbst beim betrachten dieser Profile wie sich in mir eine gewisse Langeweile breit macht.
Hin -und Hergerissen bin ich auch wenn man mir die Frage stellt was es interessanter für mich machen würde und ich gebe zu, ich weiss es nicht wirklich.
Gehe ich mal an meine Anfangszeit bei Instagram zurück, so war das sicherlich eine super Sache. Es gab weder Stories noch andere Filmchen und beschränkte sich auf ein Bildchen was dann von den Followern entweder geherzt wurde, oder eben auch nicht. Kommentiert wurde natürlich auch, aber nicht so sinnbefreit wie heute. Warum ich sinnbefreit meine? Ds erkläre ich gerne, auch wenn ich es schon oft erwähnte. Ich gehe zurück zu meinen Anfänge bei Instagram. Damals postete ich wenn ich Lust dazu hatte, folgte niemanden aus Nettigkeit und sagte auch nichts aus einem Pflichtgefühl. Ein Herz gab es wenn etwas gefiel. Die eigenen Follower erwarteten auch nicht, dass man zurück folgt, egal wie uninteressant man einen Account findet. Heute ist das anders. Denn durch die unendliche Werbung und das Geld was man mit selbiger verdienen kann wurden viele früheren privaten Nutzer auf einmal Reichweite das große Ziel. Den Algorithmus brav gerecht werden fing man an zu tricksen und zu spielen. Was bringt mir wie viel? Das schöne Bild rückte in den Hintergrund, genauso wie eine ehrliche Meinung. Heute, nach dem sich die Nutzer auf Instagram um ein vielfaches erhöht haben fehlt es für mich aber an damaliger Qualität. Instagram bietet gefühlt jeden Tag mehr an Funktionen und so wurde aus einer einst so schönen Bilder App, die meist von modebegeisterten Menschen genutzt wurde, ein Tummelplatz für alles und jeden – im positiven wie negativen – der an Reizüberflutung kaum zu übertreffen ist. Gefühlt jeder zweite sieht sich als die Creme de la Creme des Modehimmels und will etwas vom großen Kuchen ab haben.
Auf der jagt nach Kooperationen wird hier von Follower-Kauf bis Like-Gruppen alles geboten. Verstand man es früher noch warum ein Account viele Follower hatte und warum die Post durch die Decke schossen, so bleibt mir die Erkenntnis darüber heute verschlossen. Ich verstehe natürlich das System nach dem die meisten ihre Accounts betreiben. Es beruht auf „so wie du mir so ich dir“. Sprich, folge mir, dann folge ich dir, like meine Bilder und ich like deine, kommentiere und ich tue es dir gleich. Berücksichtigt man an dieser Stelle das es sich bei Instagram um ein social Media App handelt, so ist das sichtlich auch erst einmal Ok. Auf dem zweiten Blich aber frage ich mich, was ist mit der Ehrlichkeit? Nach der Ehrlichkeit fragte ich schon oft hier auf meinem Blog. Denn, schau ich mir das alles genau an, stelle ich fest, ein like oder Kommentar ist heute rein gar nichts mehr wert. Ich erlaube mir sogar es mit den verpönten Brad Pits und US Army Follower zu vergleichen, denn es ist in meinen Augen nichts anderes als Fake. Man bekommt erst etwas wenn man gibt. Es spielt keine Rolle ob das Outfit oder was auch immer auf dem Bild dargestellt ist, gefällt. Viele Liken sogar nur noch obwohl sie Follower sind, wenn man bei ihnen kommentiert. Diese Follower sind übrigens die selben die bei einer starken Aktivität von mir auf ihren Profilen mir jahrelang geschrieben haben wie toll und was weiss ich. Also stelle ich hier die Frage: was ist dieses Kompliment denn dann wirklich wert?
Ich stelle mir also weiterhin die Frage, ist dieses Instagram noch meine Welt? Ich strebe weder danach berühmt zu sein oder zu werden, noch habe ich Interesse daran Menschen Dinge zu empfehlen die keiner braucht um mein Einkommen auf zu bessern. Ich fühle mich auch nicht besser, schöner oder was auch immer, durch hohe Zahlen von Follower und Likes. Und ich bin entsetzlich müde immer wieder fragen zu lesen wie „gefällt dir mein Outfit“ ohne dann sagen zu dürfen „nein“. Jepp, einer der größten Aufleger diese gezwungene „alles ist ja so toll“ Welt und wir sind alles so freundliche Menschen. Ich meine hier nicht die Netikette die auch ich vertrete. Aber ich möchte meine persönliche Meinung äußern dürfen werde ich nach ihr gefragt. Ich möchte ohne Shitstorm sagen dürfen „nein, mir gefällt das nicht“ und auf die Frage warum dieses Warum auch ohne sofort wegen „Beleidigung“ beschimpft zu werden. Meine Devise: Frag nicht wenn du keine Kritik verträgst. Und, was das albernste immer an diesen Diskussionen ist, es geht hier um meine persönliche Meinung, ich erwarte nicht das sie geteilt wird und will auch niemanden bekehren. Aber Lügen gibts eben nicht. Ich erwarte schliesslich auch von meiner Freundin dass sie mir sagt „du siehst scheisse aus“ wenn ich sie frage ob etwas gut aussieht oder eben nicht. Dieses ewige relativieren, das liegt mir nicht.
Ein anderes Thema, weswegen ich mich mittlerweile schon fast Fremdkörper auf Instagram fühle ist dass irgendwie gefühlt alles gezeigt werden muss. Nein ich rede nicht von wohlgeformten halb nackten Körpern, das wäre unter umständen sicherlich auch netter an zu sehen als Gerda beim Zähneputzen, Wäschewaschen, Putzen oder was weiss ich. Ich bange tatsächlich seit längerem dass wir demnächst noch den Gang aufs Klo life in der Story erleben dürfen. Mensch Leute, wen interessiert der ganze Mist? Wieviel Zeit muss man haben sich unendlichen endlos langweiligen Stories von zig Accounts rein zu ziehen? Ich relative an dieser Stelle, aufmerksam an zu schauen, denn ich lasse die Stories auch oft neben her ab dudeln weil mich der rote Kreis nervt. Trotzdem, mal ehrlich, wie machen das auch die Menschen die diese endlos Stories posten? Haben die alle keine wahren Freunde, also ich meine Freunde und bekannte im echten Leben und nicht nur im virtuellen Raum, das sie so unendlich viel Labern müssen? Ach, ich vergas, die Stories beeinflussen ja angeblich wieder den Algorithmus der für Reichweite sorgt. Schande über mein Haupt, aber dafür würde ich Instagram am liebsten beklagen. Und ja, ihr Kritiker die jetzt alle auf die Barrikaden gehen, ihr habt alle Recht. Ich muss mir den Kram ja nicht ansehen. Und genau da sind wir schon beim nächsten Punkt.
Bekannt für meine Gelassenheit stösst selbige mittlerweile an seine grenzen wenn ich den unendlichen Konsumrausch so vieler betrachte. Es fehlt mir das Verständnis wie man fast täglich shoppen gehen kann. Egal ob real im Geschäft oder per Mausklick im www. Ich verstehe das Bedürfnis so vieler nach immer Neuem einfach nicht. Ich rede hier hauptsächlich von Klamotten und Co. Es ist mir nicht begreiflich wie man sich da irgendwie noch wirklich freuen kann. Masslosigkeit für doch oft zu Verdruss. Und alleine beim zusehen spüre ich genau diesen Verdruss. Ich empfinde es als Wahnsinn, diesen Shoppingwahn und er stösst mich dermassen ab dass ich selbst kaum noch Lust auf Konsum habe. Sogar dann nicht wenn ich wirklich dringend etwas brauche zieht es mich nicht in die Geschäfte hinein. Ich schiebe es auf, den Kauf, bis es anders nicht mehr geht und auch dann wird es erledigt ohne Tamtam. Bin ich früher echt gerne bummeln gegangen, habe Freundinnen bei ihren Einkäufen begleitet, so ist das heute reine Tortour. Ich mutiere vielleicht langsam zu einem Mann? Nein, soweit ist es dann noch nicht, aber ich verstehe heute ihr Augendrehen wenn die Holde fragt ob sie zusammen shoppen gehen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich freue mich für meine Freundinnen wenn sie sich etwas gönnen aber ich frage trotzdem, ist schon fast traditionell geworden, kannst du das wirklich gebrauchen. Die Frage stellte ich mir schon immer und dazu folgt gleich die zweite, denn gefühlt kann man ja alles gebrauchen wenn man was haben will, wie oft nutzt du das? Und genaue zweite Frage hat mein Haben wollen Gen dann doch nicht komplett ausgerottet. Aber darum gehts hier ja gerade nicht. Was ich sagen wollte. So wie der dargestellte Massen Konsum bei Instagram mich nicht zum Kauf inspiriert sondern eher davon abhält so gibt es sicherlich Menschen die denken das muss ich auch haben, ich will dazu gehören. Ich will mithalten bei dem Wahnsinn. Und ja, das zeigen immer neuer Klamotten, möglichst in grellen Farben, bringt dir bei Instagram Fans. Aber eben nur in der virtuellen Welt. Darüber sollten sich viele im klaren sein. Denn wirkliche Kommunikation, das finden echter Freunde durch eine App, wird weiterhin genauso die Ausnahme bleiben wie ehrliche Anerkennung.
So, jetzt aber noch mal zurück zu meinem Hin- und Hergerissen sein. Bleibe ich oder gehe ich?
Das ist hier die gute Frage denn schau auch ich mal auf die Zahlen, so haben weit aus mehr Menschen Interesse an meinem geschrieben Wort als an einem Post bei Instagram. Klar, sagen jetzt sicherlich viele, unterwerfe och mich doch nicht den ungeschriebenen Regeln bei Instagram. Ja und ganz viele sagen auch beug dich endlich. Auch aus meinem beruflichen Umfeld wird mir das oft gesagt. Mach Storys und Reels, laber mit en Leuten, das wollen sie sehen, sei Aktiv und poste schön in Farbe. All das sind Empfehlungen die auch ich immer wieder ausspreche geht es um eine Bewerbung für ein Format xyz im TV. Ich weiss also schon sehr genau was wie angenommen wird. Ich kenne den Trend, das was gefordert wird. Also könnte ich mich jetzt ausbreiten und mich all dem unterwerfen, werde demnächst dann auch zum TikTok Star, aber für welchen Preis? Big Brother is watching you ist allseits beliebt. Nur möchte ich in mein Privatleben blicken lassen für ein paar mehr Klicks? Ich denke eher nicht, weil ich das alles nicht bin. Und auch bunte Farben werde ich deswegen nicht tragen. Trotzdem kam da eine berechtigte Frage von einer lieben Freundin. Sie fragte wenn ich gehe bei Instagram, denke ich dann das mein Blog noch bestehen kann. Ich weiss es nicht denn auch ich benutze die Sozialen Medien zum bewerben meiner neuen Beiträge. Also bin ich weiter Hin- und Hergerissen von der Frage: gehen oder bleiben?
Love, Stefanie
Liebe Stefanie,
die Antwort auf die Frage kannst du dir nur selbst geben. Und meine Antwort darauf wäre auch ziemlich eigennützig, denn sie heißt BITTE BLEIBEN. Warum? Weil mir sonst deine herrlich bissigen Beiträge über diesen ganzen Wahnsinn fehlen würden. Es ist einfach so, dass du die Dinge wunderbar auf den Punkt bringst.
Wer regelmäßig auf Instagram unterwegs ist, der merkt doch selber, dass es hier nur noch ums Verkaufen geht. Haben die Blogger noch zu Beginn auf ihre Unabhängigkeit gepocht und nur Sachen angeboten, die sie sich selber gekauft haben und von denen sie absolut überzeugt waren, zählt heute nur noch die nächste Kooperation und der schnöde Mammon. Und da ist es egal, ob es die Luxusgattin ist, die (gefühlt jeden zweiten Tag) bei den edelsten Designern einkauft, oder die Hausfrau, die täglich kistenweise Kooperations-Ware nach Hause geliefert bekommt, als Werbung postet und diese anschließend zurücksendet. Ziel ist doch immer nur das gleiche, wir als Zuschauer sollen KAUFEN. Entweder den von der Luxusgattin angepriesen Modeschmuck, überteuerte Loungewear oder Kashmirpullover etc. oder den Plunder aus Fernost der Hausfrau. Wer kann und will das? Nun ja, irgendwer muss es ja können und wollen, sonst wären diese Damen nicht so erfolgreich.
Also bitte noch mal, …bleiben und weiter schreiben!
Lieben Gruß
Autor
Hallo Liebes,
das Schreiben werde ich definitiv nicht aufgeben … auch wenn es zeitintensiver ist als Instagram macht es mir mehr Freude. Zu den sogenannten Bloggern … ich hasse diesen Begriff und reagiere da sehr empfindlich drauf wenn ich selbst so genannt werde obwohl ich einen Blog betreibe, aus den von dir aufgeführten Gründen und .. die meisten die sich so nennen haben noch nie einen Satz gerade aus geschrieben. Aber Du hast schon recht … es geht fast ausschließlich nur noch um verkaufen QVC für Arme. Es ist einfach nicht authentisch auch wenn einige beteuernde bieten nur an was sie sich selbst kaufen würden … aber das ob anbieten oder einfach nur plunder präsentieren (auch ohne Kooperation) hält sich meines Erachtens doch die Waage. Also … ich überlege noch was ich mit Instagram mache, ganz gehen kann ich ja nicht
Liebe Grüße
Stefanie
Hallo Stefanie,
mir würdest Du fehlen, aber ich verstehe Dich sehr, sehr gut . Deine Blogbeiträge sprechen mir aus dem Herzen und bieten einen großen Mehrwert für mich.
Tatsächlich bin ich auch gerade am überlegen ob ich bei Insta aufhören soll.
Mich triggert zur Zeit irgendwie alles . Werbung und tanzende Hausfrauen.
Srylingtips.. Immer und immer das selbe in Dauerschleife. Es schießen Styling Beraterinnen aus dem Boden wie die Pilze… nach einem 3 Wochen Kurs ist jede jetzt eine Fachfrau. Ach ich könnte jetzt noch so viel schreiben .
Mal sehen wie es weiter geht…
LG
Britta
Autor
Hallo Britta,
Ich werde auf meinem Blog definitiv weiter aktiv sein, je nach Zeit mal mehr oder weniger aber der Blog bleibt. Bei Instagram habe ich mich noch nicht entschieden und schau mal was da so noch passiert. Triggern ist der richtige Ausdruck … genauso geht es mir auch … und stimmt, die Modeprofis die wie Pilze … du weißt schon .. sind auch mit das lächerlichste was ich da zu sehen bekomme.
Drück dich
Stefanie
Das kannst nur Du entscheiden! Ich freue mich wenn Du bleibst. Brauche Dich damit ich mit den Beinen am Boden bleibe.
Mich amüsiert zB Insta wenn so manche Dame, die sich im Charity Club ganz ladylike gibt, in ihre angebliche Desingerklamotten tänzelt, turnt etc. Das versüßt mir mein karges Diätfrühstück und ich schwafle so meinen Mitbewohner nicht schon am Morgen voll.
Liebe Grüße
Evelin
Autor
Haha … so kann man es auch sehen … aber ich bin da eher von abgestoßen … auf dem Blog bleib ich ja definitiv … nur insta ist das große Fragezeichen
Drück dich
Bleib!
Autor
Ich belege noch aber lieb dass du das sagst
Bleib
Amazing!!!
Autor
<3
Autor
Ich bin noch am überlegen was Instagram betrifft, auf dem Blog bleibe ich ja definitiv
Ich möchte das du _____Bleibst ich freue mich jedesmal für mich die beste MorgenLektüre zum Café
Autor
Na die Lektüre, der Blog bleibt ja auf jeden Fall, ich weiß nur nicht ob ich Instagram weiter verfolgen soll