
Mehr Ironie als in dieser Zeile kann man nicht in einen Satz packen …
Ich bin des Öfteren unterwegs, meist fliege ich, aber angesichts der aktuellen Umwelt-Debatte möchte ich auch einen kleinen Beitrag leisten und wollte innerdeutsche Flüge weitestgehend meiden. Dem aufmerksame Leser ist hier sicher nicht die Vergangenheitsform in der ich schreibe entgangen. Denn mein Beschluss ein umweltfreundlicheres Reise Verhalten an den Tag zu legen wurde von der Deutschen Bundesbahn boykottiert, sodass es mir schier unmöglich ist meinen Vorsatz um zu setzen. Wie kommt das?
Nicht erst diese Wochen wollte ich eine Reise von einer Großstadt in die andere mit dem Zug antreten. Und nicht nur diese Woche wurde ich für meine Dummheit mich auf die DB zu verlassen bitterlich bestraft. Wurden mir in der Vergangenheit schon Reisezeiten von über vier Stunden mehr von Köln nach Frankfurt und umgedreht geschenkt, was ich damals ja noch halbwegs mit Humor gesehen habe da mir der Reise Tag ja von dem jeweiligen Auftraggeber erstattet wurde, so ist es dieses mal auf der Strecke Frankfurt Hamburg dazu gekommen, dass das Fass zum überlaufen kam.
Nicht nur das der erste Zug den ich wählte zu früh aus dem Bahnhof ausfuhr und ich so über zwei Stunde auf den nächsten warten musste (hier war natürlich keine Sitzplatz Reservierung mehr möglich), nein, die Bahn spielt gerne mit ihren Kunden ärgere Dich nicht und schiebt sie sinnlos über den Bahnsteig.
Die erste Ansage genau eine Minute vor Einfahrt des Zuges „Liebe Fahrgäste beachten sie das der Zug falsch herum angeordnet ist und die erste Klasse …“ ihr alle kennt das Spiel. Ein hektisches umsortieren der Reisenden am Bahnsteig, viele ältere Menschen die etwas überfordert in dem Tumult werden … ok geschafft … alles auf Anfang, jeder hat einen Platz am Bahnsteig.
Dann beginnt das warten. Keine Anzeige, keine Durchsage, nichts deutet darauf hin, dass der Zug Verspätung hat.
Nur leider ist da immer noch nichts zu sehen was an einen Zug erinnert.
Dann, über eine halbe Stunde zu spät, ja dann kommt er endlich, der heiß ersehnte ICE
In der richtigen ursprünglichen Reihenfolge
Totale Hektik am Bahnsteig, schupsen, rufen, überforderte Reisegäste, dazwischen Bettler die dich an schnorren….
Endlich drinnen … im Zug, Erleichterung darüber, dass ich wenigstens im Bordrestaurant einen Platz ergattern konnte macht sich bei mir breit.
Und die Freude auf einen schönen Kaffee, da ich völlig übermüdet, durchgefroren und hungrig bin.
Nach etwa fünf Minuten wundere ich mich, dass der schnelle Zug immer noch steht, dann die Durchsage „verehrte Reisende, wir warten auf einen Zugführer, wir haben gerade keinen, die Abfahrt verzögert sich …. “
Wie bitte? Keiner da der dieses Ding hier jetzt fährt? Das ist ja so als würden die S- Bahnen in Ffm still stehen weil die Schaffner erst mal einen Kaffee schlürfen! Ich fasse es nicht und weiß nun auch dass ich meinen Anschluss Zug nicht erreichen werden kann. Ein schneller Anruf beim Kunden ob es möglich ist den Termin etwas zu verschieben, kein Problem … so der Kunde …
Ich erleichtert …
Der Zug setzt sich irgendwann in Bewegung und endlich denke ich so bei mir bekomme ich wenigstens Kaffee. Und genau in diesem Moment ruft es vom Bistro „momentan keine karten Zahlung möglich, wir müssen Strom sparen“
Äh? What?
Hektisch fange ich an in meinem Portemonnaie zu kramen, Mist, nur noch 90 Cent Bargeld. Wozu hätte ich auch noch auf dem Bahnhof Geld abheben sollen? Normal kann man überall mit Plastik zahlen, hier nicht!
Ich leide …
Immer wieder werden duftende Becher an mir vor bei getragen und ich sitze hier, komme mir vor wie ein Penner und habe und Durst. Mein sonst gut verborgenes Naomi Campbell Gen klopft vorsichtig an, noch habe ich es gut unter Kontrolle, und stehe nach ungefähr drei Stunden im Zug vorsichtig auf und wage mich den Kaffee ausschenkenden Herren in seinem Kabuff vorsichtig darauf anzusprechen ob es eventuell jetzt möglich wäre einen Kaffee mit Karte zu zahlen.
Welch Sünde ich damit, mit dieser einfachen sehr freundlich gestellten Frage, doch beging.
Lautstark wurde ich aufs übelste angepöbelt und stand erst einmal mit offenem Mund, absolut sprachlos wegen diesem völlig überzogenem Ausbruch da um mich im nächsten Moment zurück auf meinen Platz zu begeben. Irgend ein weiteres Wort sparte ich mir, auch wenn Naomi deutlich in mir anfing zu toben.
Ich beruhigte sie, lächelte, dachte positiv… leider
Der Zug trödelte weiter Richtung Hamburg, ich immer noch ohne Kaffee und was zischen den Zähnen, versuchte mich durch Arbeit ab zu lenken. Es blieb bei dem Versuch, denn leider ist die deutsche Bahn nicht dazu im Stande ein funktionierendes WLAN an zu bieten. Was in Indien in jedem zweiten Taxi Standart ist überfordert natürlich einen Konzern in Deutschland. Das muss man verstehen. Genauso wie Verspätung die von Kilometer zu Kilometer größer wurde weil wir hinter einem anderen Zug her trödelten … der vor uns aus dem Bahnhof gelassen wurde… sorry… aber warum fährt ein langsamer Zug vorneweg? Wir müssen zwei Kilometer warten um dann nach fünf Minuten weiter zu bummeln … natürlich alles inklusive ICE Zuschlag
Bis wir dann endlich Richtung Hamburg kamen waren wir so spät dran, dass ich weder einen Anschlusszug bekam noch meinen Termin wahrnehmen konnte … aber danke liebe Deutsche Bahn, dafür habe ich eine Abenteuer Reise die mich zu viel Geld kostete mit sehr viel alkoholisierten Mitreisenden, kreischenden Kindern und unzumutbaren Zuständen in den Toiletten erleben dürfen.
Dennoch habe ich eine klitzekleine kleine Anregung für alle die netten Menschen die uns sowas ermöglichen.
Lasst uns, die Reisenden, doch das nächste mal selbst entscheiden ob wir stundenlang zu lang in euren überfüllten Abteilen bei miesem Service und mangelnder Hygiene sitzen möchten.
Mein Resümee…
Liebe Umwelt und liebe Umweltschützer, ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich zukünftig auch wieder innerdeutsche Flüge in Anspruch nehmen muss wenn ich nicht verhungern will, denn ich gehe stark davon aus dass ihr mir, genauso wenig wie die deutsche Bahn , meinen Verdienstausfall ersetzen werdet.
Love, Stefanie
guten Morgen, Und genau deshalb fliege ich wenn es mir mit dem Auto zu weit ist. Und sonst fahre ich mit dem Auto.
Weil die Bahn einfach kein zuverlässiges Reisemittel ist und für ein schlechter Abenteuer ist sie zu teuer.
Schönen Sonntag
Liebe Grüße Elke
Autor
Guten Morgen liebe Elke,
Du sagst es … ich werde dieses Risiko auch nicht wieder eingehen
Liebe Grüße
Stefanie
Daher fliege ich. Die Gründe sind mannigfaltig. Aber ich muss auch nicht auf jeden „Zug“ aufspringen, den hüpfenden pubertierende Aktivisten mir aufzwängen wollen.
Autor
Hi Ralph,
Es geht gar nicht darum auf den Zug der FfF auf zu springen sondern vielmehr darum entspannt und etwas umweltverträglicher Reisen zu können. Aber wie Du gelesen hast ist beides unter einen Hut zu bringen derzeit unmöglich. Also … wir sehen uns demnächst wieder am Flughafen mein lieber
Happy Weekend
Stefanie